Leerstandsquote 2022: Schweizer Wohnungsbau unter 3-fachem Druck

Schweizer Wohnungsbau 2022 unter dreifachem Druck: Baupreise, Baulandreserven und Fachkräftemangel
 

Laut der aktuellen Leerwohnungszählung 2022 wurden heuer 31,2% weniger leerstehende Neubauwohnungen und neugebaute Einfamilienhäuser zum Kauf oder zur Dauermiete ausgeschrieben als noch ein Jahr zuvor. Der nun schon seit drei Jahren in Folge zurückgehende Leerstand bei den Neubauwohnungen ist ein wichtiger Indikator dafür, dass die Wohnungsbauaktivitäten nachgelassen haben. Dabei steht der Wohnungsbau in der Schweiz nicht nur angesichts der derzeit hohen Baupreise vor zunehmenden Herausforderungen. Es gibt noch zwei weitere Hürden.

 

Die Ergebnisse der jährlichen Leerwohnungszählung 2022 in der Schweiz: Zusammenfassung

Das Bundesamt für Statistik BfS hat im September 2022 die Ergebnisse der jährlichen Leerwohnungszählung für die gesamte Schweiz veröffentlicht. Demnach ist die Anzahl an leerstehenden Wohnungen, einschliesslich der Einfamilienhäuser, so stark gesunken wie seit Anfang der 2000er Jahre nicht mehr. Die Anzahl reduzierte sich innert Jahresfrist um 13,8% beziehungsweise 9.869 Wohnungen. Die Leerstandquote ging um 0,23 Prozentpunkte und damit das dritte Jahr in Folge auf nun 1,31% des Gesamtwohnungsbestands zurück. Sie liegt damit aber immer noch über dem langjährigen Mittel der letzten 35 Jahre von rund 1,17%. Die Kennziffer deutet dennoch darauf hin, dass der Wohnungsbau aktuell vor einigen großen Herausforderungen steht. Neben dem deutlichen Einschnitt durch die Corona-Pandemie 2020 sind nun vor allem folgende drei Gründe für diesen Rückgang ursächlich.

 

1. Grund: Die stark gestiegenen Baupreise machen den Wohnungsneubau teurer
 

China fährt eine Null-Covid-Strategie, was zu Lockdown-bedingten Ausfuhrproblemen für wichtige Rohstoffe geführt hat. Die Lieferengpässe lassen die Baupreise steigen und machen das Bauen deutlich teurer. Die Teuerung wird zudem noch durch die Sanktionsfolgen des Ukrainekonflikts verstärkt. Davon sind nicht nur Stahl-, Bauholz-, Kunststoff- und Bitumenprodukte betroffen, sondern auch Strom und Treibstoffe für den Transport und die Logistik. Laut der Schweizerischen Baupreisstatistik des BfS liegt der Baupreisindex im Baugewerbe derzeit bei 109,2 Punkten (im Hochbau bei 109,7 Punkten, im Tiefbau bei 107,5). Die Indizes beziehen sich vom Stichtag April 2022 auf die Basis Oktober 2020. Viele Bauprojekte werden daher mit dem Kalkül verschoben, dass die Preisanomalien auf dem Weltmarkt nur kurzfristig sind und sich bald wieder normalisieren werden.
 

• Im Jahresvergleich April 2022 zu April 2021 stiegen die Baupreise in der Schweiz um 8,2%, beim Gebäudebau sogar um 8,9%.
• Die grössten Baupreissteigerungen gab es dabei im Jahresvergleich mit +27,7% im Bereich Erdungen und Schutzpotenzialausgleich, gefolgt von Leitungen (+17,3%), Fenstern aus Kunstsoff-Aluminium (+16,4%) sowie Beton- und Stahlbetonarbeiten (+16,0%).
• Die nächsten aktuellen Baupreisdaten (mit Stand Oktober 2022) wird das BfS am 19. Dezember 2022 veröffentlichen.

 

2. Grund: Die abnehmenden Baulandreserven machen die Baugrundsuche schwieriger

Hinzukommt, dass die zur Verfügung stehenden Baulandreserven in der Schweiz immer weiter abnehmen, was den Neubau und die Suche nach geeignetem Baugrund zusätzlich erschwert. In der Folge wurden in den letzten Jahren stattdessen verstärkt Verdichtungen in Städten, Erweiterungen von bestehenden Wohneinheiten sowie Umnutzungen von Gebäuden durchgeführt. Die Verdichtungen und Erweiterungen haben allerdings besonders in den urbanen städtischen Lagen vermehrt zu Einsprüchen geführt, vor allem wegen der Baulärmvorschriften. Das hat viele Bauprojekte zusätzlich verzögert und damit die Bauaktivitäten insgesamt weiter verlangsamt.
 


3. Grund: Der zunehmender Fachkräftemangel im Baugewerbe senkt die Produktivität


Das Schweizer Baugewerbe ist zudem besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen. Während viele erfahrene Bauarbeiter und Baumaschinenführer der Babyboomer-Generation nun sukzessive altersbedingt in den Ruhestand gehen (auf dem Bau kann man ab 60 Jahren in die Pension gehen), kommen immer weniger Nachwuchskräfte hinterher.
 

• In keiner anderen Branche in der Schweiz bleiben so viele Lehrstellen unbesetzt, wie im Bauwesen, während sich gleichzeitig die Alterspyramide auf dem Bau immer weiter auftürmt.
• Der Anteil der über 50-Jährigen liegt hier laut dem Schweizerischen Baumeisterverband schon bei über 36%.
• Neben dem demografischen Wandel kommt eine weitere Ursache hinzu. Die Qualifikationsanforderungen auf dem Bau nehmen immer weiter zu, so dass die klassischen Hilfskräfte ohne Aus- und Weiterbildung kaum noch gefragt werden. Das reduziert den Pool an benötigten und zur Verfügung stehenden Arbeitskräften noch einmal zusätzlich.

 

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